Pfarrer Norbert Kaiser wurde am Sonntag, den 27. Juni 2010, nach 35 Jahren als Pfarrer von St. Martin feierlich verabschiedet. Joachim Schwitalla schreibt in “Die Rheinpfalz”,
„Als einen weltoffenen Priester, der in seiner Person einen wahren Stadtpfarrer verkörperte, der den Dialog mit den Religionen gesucht und nachhaltig das Bild der Stadt Kaiserslautern geprägt hat, hat Bürgermeisterin Susanne Wimmer-Leonhardt Pfarrer Norbert Kaiser gewürdigt. Mit der Martinskerwe, den legendären Martinszügen und den Kerwegottesdiensten sei er fest im kulturellen Leben der Stadt verankert gewesen.
Drei Tage vor seinem 70. Geburtstag wurde Norbert Kaiser gestern nach 35 Jahren als Pfarrer von St. Martin in einem festlichen Gottesdienst verabschiedet. Der dreistündigen Feier mit bewegenden Momenten wohnten in der Martinskirche mehrere hundert Besucher bei.
Viel zu klein war die Martinskirche, um allen Besuchern einen Platz zu bieten. Nichts anhaben konnte die Enge in Bänken und Gängen der Lebendigkeit und Farbigkeit des Gottesdienstes. Begleitet von zahlreichen Jung- und Altmessdienern, Priestern und zwei Bischöfen aus Kigali und der Partnerdiözese Cyangugu in Ruanda feierte Kaiser mit modernen Liedern des Kirchenchors und einer Lebensfreude versprühenden afrikanischen Trommel- und Gesangsgruppe seinen offiziellen Abschiedsgottesdienst.
In seiner Festpredigt ermutigte der Steyler Missionar Ralf Huning, der als Priester aus der Pfarrei hervorging, die Gemeinde, sich auch nach dem Weggang Kaisers weiter um die Not der Menschen zu sorgen. „Setzt Euch mit allen Kräften für die Sache Jesu ein. Mit Gottes Hilfe seid ihr stark.“ In zahlreichen Grußworten wurden die Person Kaisers und sein Wirken als Pfarrer gewürdigt.
Helmut Lewark, Vorsitzender des Pfarrgemeinderats (PGR), bescheinigte ihm, ein Pfarrer mit Herz im Zentrum von Kaiserslautern gewesen zu sein. Kein anderer Pfarrer habe in St. Martin seit Bestehen der Chronik länger als Kaiser seinen Dienst getan.
Lewark verglich den Seelsorger mit einem Leuchtturm, der weit über die Grenzen der Pfarrei Zeichen der Frömmigkeit ausgesendet, Suchenden auf dem Weg des Glaubens Sicherheit geboten habe und wegweisend für eine lebendige Ökumene gewesen sei. Dankbar sei die Gemeinde für die gestalterische Kraft und Glaubwürdigkeit, die von ihm ausgegangen seien, hob Lewark hervor.
Peter Goßner, PGR-Vorsitzender der von Kaiser mitverwalteten Pfarreien in Morlautern und Erlenbach, sprach von einer Begeisterung, mit der der Pfarrer von Jesus erzählt und dessen Leben vorgelebt habe. Dekanin Angelika Keller nannte ihn einen Seelsorger, den viele evangelische Christen in ihr Herz geschlossen haben. „Sie haben viel Gutes unter den Konfessionen und in der Stadt bewirkt. Sie haben warmherzig, authentisch und wahrhaftig Ihren Glauben gelebt.“
Weiter erinnerten Redner an Kaisers schnelle Hilfen für die Menschen in Ruanda, an die Zusammenführung der Pfarreien im Pfarrverband, dessen Leiter er seit 34 Jahren ist und an seine packenden Vorträge im Rotary Club Kaiserslautern Kurpfalz. In großer Dankbarkeit wandten sich die Bischöfe Thaddée und Jean Damascène an ihren „Freund Norbert“. Grüße von Ministerpräsident Beck überbrachte die Landtagsabgeordnete Ruth Leppla.
Bevor die Sängerin und Schauspielerin Astrid Vosberg mit anmutender Stimme „Time to say goodbye“ sang, fasste Pfarrer Kaiser seine Zeit in St. Martin in einem Satz zusammen: „Ich wollte da sein für die Menschen.“ Mit stockender Stimme und Tränen in den Augen dankte Kaiser seiner Familie, seiner Schwester Magdalena und seiner betagten Mutter für die Unterstützung in all den Jahren.“
Quelle: Die Rheinpfalz, 28.06.2010;
mit freundlicher Genehmigung von Joachim Schwitalla