Wir sind Freunde

Pfarrer Alexis Nshimiyimana und Pfarrer Andreas Keller
Pfarrer Alexis Nshimiyimana und Pfarrer Andreas Keller beim Austausch der Gastgeschenke

St. Martin feiert das 30. Jubiläum 
der Partnerschaft mit Shangi in Ruanda

von Joachim Schwitalla

„Turi incuti“, „Wir sind Freunde“: Am Ende des Festgottesdienstes zum 30. Partnerschaftsjubiläum zwischen der Projektpfarrei St. Martin und der Gemeinde Shangi in Ruanda trugen mehrere hundert Besucher ihre Freude über das Miteinander zwischen Afrikanern und Deutschen sichtbar auf einem Button am Revers ihrer Kleidung. Freudig und mit afrikanischen Rhythmen beschwingt ging es gestern im Gottesdienst zu. Thaddée Ntihinyurwa, Erzbischof der Diözese Kigali, und Pfarrer Norbert Kaiser, die Gründungsväter der Partnerschaft, waren zugegen. Jean Damascene Bimenyimana, Bischof der Diözese Cyangugu, die Pfarrer Alexis, Cyriaque und Eugène der Partnergemeinde Shangi standen mit Pfarrer Andreas Keller am Altar. Rückblick und Ausblick bestimmten Ansprache und Grußworte. Keller zeigte in seiner Predigt auf, was Freundschaft und Partnerschaft aus christlicher Sicht auszeichnen. „Christen leben Partnerschaft im Geist Jesu Christi“, sagte Keller. Achtsamkeit sei die Seele der Freundschaft. Sie sei das, was die Freundschaft am Leben halte. Achtsamkeit, das Interesse am anderen, habe den Menschen in Shangi zu einem Seifenprojekt verholfen, zu einer Solaranlage und dazu, die Getreidemischung Sosoma zu produzieren. Die Liebe der Achtsamkeit und Wertschätzung bewahre die Früchte der Freundschaft durch Bedrohung und Zerstörung hindurch, erinnerte Keller an den Genozid 1994 und das schwere Erdbeben in Ruanda 2008.

Dorothea Fuchs, Vorsitzende des Partnerschaftsvereins St. Martin, hob hervor, dass die Partnerschaft zunächst aus finanziell unterstützten Projekten gewachsen sei. Inzwischen seien lebendige Beziehungen entstanden. „Wir sind Freunde“, sagte Fuchs.

Pfarrer Kaiser, Mitbegründer der Liaison, verwies auf eine Leitlinie des Zweiten Vatikanischen Konzils: Die Kirche ist Zeichen und Werkzeug für die Einheit der ganzen Menschheit. Durch die Partnerschaft mit Shangi sei die Pfarrei St. Martin ein solches Zeichen der Einheit geworden und habe sich an beiden Orten als Werkzeug in der Hand Gottes verstanden.

Erzbischof Thaddée Ntihinyurwa dankte für die Freundschaft und freute sich, dass Keller die von Kaiser ins Leben gerufene Partnerschaft erfolgreich weiterführe. Er wünschte der Jumelage noch viele gute Jahre.

Richard Auernheimer, Präsident des Partnerschaftsvereins Rheinland-Pfalz, bescheinigte St. Martin, mit großem Engagement den Partnerschaftsgedanken des Landes mitzutragen. In der Welt etwas zum Guten zu verändern, könne man nur gemeinsam. St. Martin sei dafür ein gutes Beispiel.

Oberbürgermeister Klaus Weichel lobte die Arbeit, die mit dazu beitrage, Kaiserslautern als weltoffene Stadt zu positionieren. „Ihnen gilt mein Dank und mein Respekt. Machen Sie weiter so“, sagte Weichel.

Beim anschließenden Empfang im festlich dekorierten Edith-Stein-Haus waren die Gäste aus Shangi gefragte Gesprächspartner. Studierende aus Ruanda hielten die Jubiläumsfeier mit Trommelwirbel und afrikanischen Tänzen in Schwung. Die ruandische Köchin Imaculata verwöhnte mit Spezialitäten aus der ruandischen Küche. Zeit nahmen sich viele Besucher für eine Fotodokumentation über die Partnerschaft. Sie war von Gisela Rick, einer Partnerschaftsverantwortlichen der ersten Stunde, zusammengestellt worden.

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