Reisetagebuch
Heute Vormittag waren wir in Mugera, einer weiteren Filiale von Shangi. Wie so oft erleben wir hier einen starken Kontrast: Auf der einen Seite ein traumhafter Ort in den Hügeln Ruandas mit Blick auf den Kivusee – paradiesisch schön. Auf der anderen Seite sehen wir die Armut, besonders bei den Kindern.
Wir besuchten die Primarschule vor Ort. Einige einfache, trostlose Gebäude – darin werden etwa 900 Kinder unterrichtet. Weil der Platz nicht reicht, findet der Unterricht in Schichten statt. In jedem Raum sitzen 60 bis 70 Kinder.

Direkt daneben steht ein altes Kirchengebäude. Der Staat hat dort Gottesdienste aus Sicherheitsgründen verboten – verständlich, wenn man den baufälligen Zustand sieht. Aber: Die Anforderungen für einen alternativen Raum sind so hoch, dass die Gemeinde keine Ausweichmöglichkeit hat. Jetzt müssen die Menschen für den Gottesdienst nach Shangi laufen – 2,5 bis 3 Stunden zu Fuß!
Beim Abschied können wir dem Schuldirektor nur eine kleine Spende übergeben. Es bleibt ein bedrückendes Gefühl der Hilflosigkeit.

Am Nachmittag fahren wir nach Cyangugu, wo wir von Bischof Edouard eingeladen wurden. Beim Mittagessen sprechen wir über Ideen für neue Projekte – wichtig, um im Dialog zu bleiben und gemeinsam etwas zu bewegen.
Zum Abschluss des Tages noch ein kurzer Halt an der Wallfahrtsstätte „Secret of Peace“. Von dort aus hat man einen großartigen Blick über den Kivusee bis zur kongolesischen Küste.
Ein Tag voller Kontraste und Eindrücke, die uns bewegen.