Reisetagebuch
Heute stand eine Fahrt nach Muyange auf dem Programm – eine Nachbargemeinde, die früher zu Shangi gehörte.
In Muyange ist der Lebensstandard noch deutlich niedriger als in Shangi. Dieses Grenzgebiet zum Kongo ist völlig unterentwickelt und scheint von der Politik in Kigali weitgehend vergessen zu sein.
Unser erster Besuch galt dem Gesundheitszentrum, das wir seit einiger Zeit unterstützen. Es wird von Schwestern eines Schweizer Ordens geleitet. Wir waren beeindruckt: Die Arbeit ist hervorragend organisiert, die Einrichtung sauber und die Abläufe sehr effizient.
Das Zentrum beschäftigt rund 20 Mitarbeitende, darunter fünf Krankenschwestern, drei Laborangestellte sowie Verwaltungspersonal und Helfer. Ein Arzt ist nur gelegentlich vor Ort. Im Mittelpunkt der Arbeit steht die Betreuung schwangerer Frauen, insbesondere solcher mit Risikoschwangerschaften oder schwierigen sozialen Hintergründen. Auch Männer erhalten medizinische Versorgung, allerdings spielt das eine eher untergeordnete Rolle.
Das eigene Labor – mit unseren Spendengeldern vollständig modernisiert – ermöglicht es den Schwestern, eigenständig Untersuchungen durchzuführen, zum Beispiel auf Parasiten. Schwerere Fälle werden an Krankenhäuser in Bushenge oder Kigali überwiesen.
Wir konnten uns außerdem die kürzlich abgeschlossenen Renovierungsarbeiten ansehen sowie zwei neue Räume mit Nasszellen, die durch unsere Finanzierung entstanden sind. Sie dienen der Unterbringung von Ärzten oder Hebammen, die für einige Tage im Zentrum arbeiten.

Anschließend besuchten wir die Baustelle eines neuen Pfarrzentrums. Bisher gibt es nur ein altes, stark baufälliges Pfarrhaus. Die ersten finanziellen Mittel für Baumaterialien wurden vom Bischof von Cyangugu bereitgestellt, die weitere Finanzierung ist jedoch noch ungesichert. Trotzdem arbeiten die Menschen mit großem Engagement an dem Projekt.
Es gäbe noch so viel mehr zu erzählen – das holen wir nach, wenn wir wieder zurück sind.
Alles in allem durften wir viele schöne Begegnungen erleben, aber auch Eindrücke sammeln, die uns nachdenklich stimmen. Wir werden auf jeden Fall mit vielen Themen und Gedanken nach Hause zurückkehren.

Ein herzliches Dankeschön an die Strickfrauen in St. Martin! 🧶🧡
Die Mützchen für die Kinder waren sehr beliebt und heiß begehrt – eine tolle Geste, die viel Freude ausgelöst hat.