Besuch aus Ruanda

von Joachim Schwitalla

Einen herzlichen Empfang bereitete die Projektpfarrei St. Martin gestern Abend einer 17-köpfigen Delegation aus den Partnergemeinden Shangi und Muyange in Ruanda. Applaus brandete auf, „Viel Glück und viel Segen“ erklang im Kanon. Anlass des Besuchs ist das 30. Jubiläum der Partnerschaft zwischen den Gemeinden.

Pfarrer Andreas Keller freute sich, unter Gästen und Gastfamilien mit Pfarrer Norbert Kaiser, seinem Vorgänger, und Erzbischof Thaddée, die Gründungsväter der Partnerschaft willkommen zu heißen. „Wir haben einen besonderen Grund zu feiern. Wir freuen uns sehr, dass ihr da seid“, sagte Keller mit Blick auf das Jubiläum.

Partnerschaft brauche Begegnung. Ohne Begegnung verliere Partnerschaft an Dynamik. Partnerschaft zu leben, sei Aufgabe der Christen und bedeute Freude, Hoffnung, Sorgen und Ängste zu teilen. Zu erfahren, was Menschen bewege und was sie in ihren Herzen tragen, so Keller. Er lud die ruandischen Gäste ein, Menschen, Gottesdienste, die Pfalz und ihre Landschaft kennenzulernen.

Dorothea Fuchs, Vorsitzende des Partnerschaftsvereins St. Martin, stellte Gäste und Gastfamilien vor. Angeführt wird die Delegation von Erzbischof Thaddée Ntihinyurwa, Kigali, und Bischof Jean Damascene Bimenyimana, Cyangugu. Der Reisegruppe gehören neben den Pfarrern Cyriaque, Eugène und Alexis Schülerinnen und Gemeindehelfer an.

Bis zu ihrer Rückreise nach Afrika am 6. Juni erwartet die Ruandesen ein umfangreiches Besuchsprogramm. Am Fronleichnamstag werden die Ruandesen an der Prozession der Stadtpfarreien und am Klosterfest teilnehmen. Besuche sind in Mainz und in Speyer vorgesehen. Höhepunkt ist am Sonntag, 2. Juni, 10 Uhr, ein Festgottesdienst in der Martinskirche. Zu den Feierlichkeiten werden auch Gäste aus den Partnergemeinden in Uruguay und Brandenburg erwartet. Im Anschluss lädt die Gemeinde zur Jubiläumsfeier ins Edith-Stein-Haus ein. Die ruandische Köchin Imaculata wird mit ihrem Team „Jambo“ Spezialitäten aus ihrer Heimat anbieten. 

Partnerschaftsfeier 2013 Ruanda-Delegation

Partnerschaftsjubiläum

Reisegruppe
Innocent, Agnes, Pfarrer Cyriaque, Marie Rose, Pfarrer Alexis, Berthe

Am 02. Juni 2013 feiern die Kirchengemeinden St. Martin in Kaiserslautern und Shangi und Muyange in Ruanda in Kaiserslautern das 30-jährige Bestehen ihrer Partnerschaft.

Aus diesem Anlass werden, vom 28.05.2013 bis 05.06.2013, Erzbischof Thaddée Ntihinyurwa aus Kigali, Bischof Jean Damascène Bimenyimana aus Cyangugu, Pfarrer Alexis Nshimiyimana aus Shangi und Pfarrer Niyonteze aus Muyange, Eugène Dusabirema aus Mibilizi sowie Schwester Edith, Jean De La Croix, Marie Rose, Agnes, Berthe, Charles, Innocent und fünf Schülerinnen aus Ruanda erwartet. Sie alle werden bei Familien der Gemeinde St. Martin wohnen.

Außerdem werden aus der Partnergemeinde in Uruguay noch Dory Pérez und Pfarrer Gustavo Rebón anreisen, um das Partnerschaftsfest in Kaiserslautern mitzufeiern.

Die Feierlichkeiten beginnen am Sonntag, 02. Juni 2013, um 10.00 Uhr, mit einem Festgottesdienst in der Martinskiche in Kaiserslautern. Hiernach sind alle Gäste, Gemeindemitglieder, Freunde und Interessierte in das Edith-Stein-Haus eingeladen. Die ruandische Köchin Imaculata mit Ihrem Team „Jambo“ lädt uns auf eine kulinarische Reise nach Ruanda ein. Wertgutscheine können am Festtag oder nach allen Gottesdiensten in der Martinskirche, im Pfarramt St. Martin, in der Roten Apotheke, in der Adlerapotheke, im ” Modehaus Streb” und bei “Pallmann” sowie im Weltladen erworben werden. Aus dem Erlös wird die Jubiläumsfeier finanziert.

Die Gäste aus Ruanda und Uruguay erwartet die kommenden Tage ein kunterbuntes Programm:

• 28.05.: gegen 16.50 Uhr, Ankunft aus Frankfurt, Willkommen in Kaiserslautern: Abendimbiss im Pfarrzentrum und Abholung durch die Gastfamilien. • 29.05.: ab 08.30 Uhr, Frühstück in der Cafeteria des Hohenstaufen-Gymnasiums und Schulführung; ab 13.00 Uhr, Mittagessen im Firenze und ab 16.00 Uhr Führung im „Fritz-Walter-Stadion“. Die Bischöfe sind am Abend zu einem Gottesdienst der Katholischen Hochschulgemeinde mit anschließendem Empfang eingeladen. • 30.06.: Fronleichnam, Treffpunkt 09.00 Uhr in der Martinskirche, Gottesdienst und Prozession zur Kirche Maria Schutz und Besuch des Klosterfest. • 31.05.: ab 17.00 Uhr, Kerwebesuch mit Abendessen • 01.06.: Rheinschiffahrt in Bingen • 02.06.: ab 10.00 Uhr, Festgottesdienst und Partnerschafsfest in Kaiserslautern • 03.06.: ab 08.00 Uhr, Fahrt nach Mainz, Einladung des Ministerium des Innern, für Sport und Infrastruktur und des Partnerschaftsvereins Rheinland-Pfalz/Ruanda e. V. • 04.06.: Schulbesuch und Einladung der Lebenshilfe Kaiserslautern • 05.06.: ab 09.00 Uhr Fahrt nach Speyer: Pressekonferenz, Treffen mit dem Weihbischof Otto Georgens und Besuch im Sea Life, Abschlussgottesdienst um 16.30 Uhr in der Afrakapelle

 

Neue Partnerschaft

Nach einer Ruanda-Reise im Jahr 2012 ist es nun gelungen eine Partnerschaft zwischen der Katholischen Hochschulgemeinde Kaiserslautern und der Hochschulgemeinde am KIST in Kigali ins Leben zu berufen.

Am Mittwoch, 29. Mai 2013, wird die Partnerschaftserklärung in der Katholischen Hochschulgemeinde Kaiserslautern unterzeichnet werden. Die Feierlichkeit beginnt um 19.15 Uhr mit einem Gottesdienst mit Bischof Jean Damascene aus Cyangugu und Erzbischof Thaddée aus Kigali in der KHG. Anschließend wird die Partnerschaftserklärung unterzeichnet. Danach können sich die Bischöfe einen Eindruck von der Universität und dem Studium der Studenten machen. Im Anschluss sind alle zu einem gemeinsamen Abendessen mit deutschen und ruandischen Spezialitäten eingeladen.

Im Sommer 2014 ist die erste Begegnungsreise für deutsche Studierende nach Ruanda geplant.

Salle Polyvalente

Im Jahr 2008 beschädigte ein Erdbeben den Gemeindesaal unserer Partnergemeinde in Shangi/Ruanda. Mit Ihrer Hilfe und Unterstützung konnte der „Salle Polyvalente“ nun wieder aufgebaut werden.

Der 1. Bauabschnitt umfasste die Errichtung von Gruppenräumen, Sanitäranlagen, Küche und ein kleines Erste-Hilfe-Zentrum. Der 2. Bauabschnitt konnte nun auch in Angriff genommen werden, zwei Versammlungsräume und ein kleiner Verkaufsraum können errichtet werden – Dank Ihrer Spenden.

Salle Polyvalente
Salle Polyvalente

Rückblick: 30 Jahre Partnerschaft

von Gisela Rick

Die Pfarrei St. Martin entschloss sich im November 1983, einen Blick über den Tellerrand zu werfen: Wie sieht das Leben von Menschen in anderen Teilen unserer Erde aus? Können wir etwas von ihnen lernen? Brauchen sie unsere Hilfe?

Aus Speyer erfuhren wir von der Partnerschaft zwischen den beiden Diözesen Speyer und Cyangugu in Ruanda. Zu diesem Land im Herzen Afrikas hatte Deutschland schon um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert eine enge Beziehung: Ruanda hatte zu Deutsch-Ostafrika gehört. Dem Ort Ischangi, dem heutigen Shangi, kam schon damals eine besondere Bedeutung zu. Die Gemeinde St. Martin entschloss sich also zu einer Partnerschaft mit dem traditionsreichen Ort. Der Motor des Unternehmens war von Anfang an Pfarrer Norbert Kaiser.

Shangi - St. MartinUnvergessen ist der erste Partnerschaftsgottesdienst, in dem mit einer Brücke aus wackelnden Kisten die Risiken des Vorhabens verdeutlicht wurden. Wie die Brücke halten? Es gab die ersten Schreibkontakte und Brieffreundschaften entstanden. In einem Fall hat diese Verbundenheit per Brief bis heute gehalten. 30 Jahre Treue! Auch von Partnerpfarrer Thaddée Ngirinshuti erhielten wir ausführliche Berichte. Die Aktenordner mit Korrespondenz füllten sich; das Leben der Menschen in Shangi trat plastisch hervor. Wir erfuhren von ihren Bedürfnissen, von dem Mangel, den sie litten, und von großen Hoffnungen, die sie auf uns setzten. So kam es zu Hilfsgütersendungen von beträchtlichem Ausmaß: Nähmaschinen, Medikamente, Kleidung, Einrichtungsgegenstände aus aufgelösten Arztpraxen, sakrale Gegenstände, Rollstühle…

Engagierte Christen der Martinsgemeinde stellten sich in den Dienst dieser Partnerschaft und machten sie zu ihrer Sache. Dabei fanden wir die Unterstützung der Firma Pfaff und des Innenministeriums in Mainz sowie der Bundeswehr, die besondere Transporte per Militärmaschine übernahm. Eine Besonderheit war, dass es seit 1984 in Kaiserslautern 14 ruandische Studenten gab – darunter eine Studentin aus Shangi! – die in der Pfarrei St. Martin ein Stück Heimat fanden und die sich in unser Leben integrierten.

Im Jahr 1985 traten zwei Ereignisse ein, die für unsere Partnerschaft von Bedeutung waren: zum einen der Besuch von Bischof Thaddée Ntihinyurwa (dem heutigen Erzbischof von Kigali) und zum anderen die Reise einer kleinen Gruppe in die Partnergemeinde unter Leitung von Pfr. Kaiser. Nun konnten wir uns selbst ein Bild machen und nach unserer Rückkehr berichten.

In der Partnergemeinde Shangi, zu der zur damaligen Zeit auch Muyange gehörte, entstanden unterdessen Schulen, Pfarrzentren und Mehrzweckhallen, Kirchen und ein Gesundheitszentrum. Shangi hatte damals sechs Zentralen. Die Spendenbereitschaft unserer Gemeindemitglieder und die Hilfe der rheinland-pfälzischen Landesregierung machten diese Vorhaben möglich. Ein Schülerfonds unterstützte schon bald die Förderung ruandischer Kinder aus bedürftigen Familien, und die Eine-Welt-Gruppe hält mit dem Verkauf fair gehandelter Waren aus Ruanda den Gedanken der Gerechtigkeit und der Verantwortung füreinander lebendig.

Mit Anschubfinanzierungen entstanden in Shangi kleine dynamisch Prozesse, die den Versöhnungsprozess nach dem Genozid vom April 1994 förderten – 8000 Menschen waren in der Partnergemeinde dem Völkermord zum Opfer gefallen. Der Schock saß tief. Seitdem findet in der Martinskirche an jedem Freitag ein Gedenkgottesdienst statt mit einem besonderen Gebet für die Menschen in Ruanda.

Eine neue Katastrophe brach im Jahr 2008 über Shangi herein, als ein starkes Erdbeben große Teile des Ortes zerstörte, auch Schule, Kirche und Gemeindezentrum, die mit unserer Unterstützung errichtet worden waren. Zum zweiten Mal musste wieder ganz von vorn angefangen werden.

Partnerschaft ist keine Einbahnstraße. Partnerschaft ist Geben und Nehmen. Shangi hat eine gute Entwicklung gemacht. Für uns ist die Erfahrung von Gastfreundschaft und Dankbarkeit, von Begeisterungsfähigkeit und Zuneigung eine Bereicherung. Die guten Gedanken der Christen unserer Partnergemeinde begleiten uns.

Heute ist der Staffelstab an die jüngere Generation weiter gegeben worden. Das Internet erleichtert den Austausch. Neue Impulse sind hinzu gekommen (AIDS-Hilfe, Bio-Gas- Anlage, Mühlen- und Seifenprojekt, etc.). Der Ruandakaffee →, den wir trinken, stammt aus einem reinen Geben- und- Nehmen-Projekt: die Kaffee-Bauern vor Ort werden unterstützt, ihre kleinen Parzellen nicht zu verkaufen, sondern sich einer Genossenschaft anzuschließen. So wird dem Landraub vorgebeugt und die Kaffee-Bauern müssen nicht als Tagelöhner auf ihrem eigenen Feld arbeiten. Der Kaffee darf nur im Ehrenamt verkauft werden. Auf Gewinn muss zugunsten der Menschen im Partnerland verzichtet werden.

„Tuli inshuti“ hatte uns Pfarrer Thaddée zugerufen: „Wir sind Freunde“!
Unsere Brücke hat gehalten.

Partnerschaftsjubiläum

Plakat Partnerschaftsjubilaeum 2013

Am Sonntag, 02.Juni 2013, um 10:00 Uhr, laden wir sie herzlich ein, zum Festgottesdienst und anschließendem Essen sowie Beisammensein im Großen Saal des Edith-Stein-Hauses in Kaiserslautern.

Wir feiern 30 Jahre Partnerschaft mit unseren Pfarrgemeinden Shangi und Muyange in Ruanda. Anlässlich dazu erwarten wir vom 28. Mai 2013 bis 06. Juni 2013 eine Delegation aus Ruanda. Bischof Jean Damascène Bimenyimana aus Cyangugu, Erzbishof Thaddée Ntihinyurwa aus Kigali und der Pfarrer Gustavo Rebón aus Villa Rodriguez in Uruguay sind unter unseren Gästen.

Wir sind auf Ihre Unterstützung angewiesen. Bitte helfen Sie mit, damit es ein schönes unvergessenes Fest wird und unsere Partnerschaft auch weiterhin eine Zukunft hat. Partnerschaft kann nur gelingen, wenn Begegnung stattfinden kann, wenn Freundschaften immer wieder erneuert und weitergegeben werden.

„Die Menschen haben diese Wahrheit vergessen“, sagte der Fuchs. „Aber du darfst sie nicht vergessen. Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast. Du bist für deine Rose verantwortlich.“ – „Ich bin für meine Rose verantwortlich.“, wiederholte der kleine Prinz, um es sich zu merken.“ (aus „Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint-Exupéry)

Mit einem „5 Euro – Wertgutschein“ tragen Sie zur Finanzierung unseres Festes bei und er kann am Festtag als Essengutschein am Buffet eingelöst werden. Die ruandische Köchin Imaculata mit Ihrem Team „Jambo“ lädt uns auf eine kulinarische Reise nach Ruanda ein. Den Wertgutschein können Sie nach allen Gottesdiensten in der Martinskirche, im Pfarramt St. Martin, in der Roten Apotheke, in der Adlerapotheke, im “ Modehaus Streb“ und bei „Pallmann“ sowie im Weltladen kaufen.

Eine bessere Zukunft für Ruanda

Christine Nkulikiyinka (2. von links) und Andreas Keller (4. von links)

Bei Gedenkgottesdienst mit Botschafterin Christine Nkulikiyinka und Innenminister Roger Lewentz an Völkermord erinnert.

„Wir wollen das Geschehene nicht vergessen und bewusst an den schrecklichen Genozid erinnern. Wir wollen aus der Tragödie Lehren ziehen und für Ruanda eine bessere Zukunft aufbauen.“ Das hat Christine Nkulikiyinka, die ruandische Botschafterin in Deutschland, gestern vor über 200 Besuchern aus ganz Rheinland-Pfalz in der Martinskirche betont. Mit einem bewegenden ökumenischen Gedenkgottesdienst, geleitet von Andreas Keller, Pfarrer der Martinspfarrei, und Klaus Wilhelm, protestantischer Pfarrer an der Berufsbildende Schule II Wirtschaft und Soziales, gedachten ruandische Studierende der Technischen Universität Kaiserslautern und Partnerschaftsgruppierungen von Schulen und Gemeinden der Opfer, den Angehörigen und den Überlebenden des Völkermords. Der begann am 6. April 1994 in dem Land Zentralafrikas. „In hundert Tagen wurden über eine Million unschuldiger Frauen und Männer misshandelt, gefoltert und umgebracht“, erinnerte die Botschafterin an das Massaker. Gedenken bedeute an die Verstorbenen zu denken, aber auch den Mut aufzubringen, seine eigene Geschichte zu beleuchten, Lehren aus ihr zu ziehen und Verantwortung für die Zukunft zu übernehmen.

Ruanda sei heute ein stabiles Land, das 10,5 Millionen Menschen ein Zuhause biete. Beeindruckend seien Kraft und Mut, mit denen die Menschen in Ruanda ihr Schicksal in die Hand genommen haben, um für sich und ihre Kinder ein besseres Leben zu gestalten. Christine Nkulikiyinka dankte allen Freunden Ruandas für das Gedenken: „Den Menschen in Ruanda zeigt ihr, ihr seid nicht allein! Das gibt uns zusätzliche Kraft.“

Innenminister Roger Lewentz überbrachte die Grüße von Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Er ließ seinen Besuch im vergangenen Jahr anlässlich des 30. Partnerschaftsjubiläums zwischen Rheinland-Pfalz und Ruanda in Kigali Revue passieren, erinnerte an zahlreiche Begegnungen mit jungen Menschen beider Länder. „Sie haben sofort eine gemeinsame Sprache gefunden.“ Der Besuch in einem Verein, in dem Angehörige von Opfern und Tätern gemeinsam ihre Zukunft organisieren, habe gezeigt, dass Versöhnung ohne Vergeben schwierig sei. „Wir müssen alles tun, damit sich eine solche Katastrophe nicht wiederholt“, sagte Lewentz. Er plädierte dafür, die Partnerschaft mit Leben zu erfüllen und fortzuführen. „Ruanda ist Teil von Rheinland-Pfalz.“

Pfarrer Andreas Keller erinnerte an seinen Besuch vor zwei Jahren in der Partnergemeinde Shangi. Er zeigte sich von grünen Hügeln und den vielen Kindern Ruandas beeindruckt. Die Pfarrei St. Martin nehme das Wohl der Kinder in den Blick. „Sie brauchen Nahrung, gesundheitliche Betreuung und Schulbildung.“ Kinder träumten von einer friedlichen Welt. Ohne Versöhnung gebe es für die Kinder Ruandas keine Zukunft. Versöhnung sei so notwendig wie Ernährung, Gesundheit und Bildung. Sie setze Vergebung voraus. „Wer nicht vergibt, kann den Kindern derer, die ihm Unrecht taten, nichts Gutes tun“, sagte Keller und verwies auf Vergeben und Verzeihen als Anliegen der Botschaft Jesu Christi.

Die Gedenkfeier und der anschließende Empfang im Edith-Stein-Haus wurden vom Hohenstaufen-Gymnasium, dem Partnerschaftsverein St. Martin, ruandischen Studierenden und der BBS II gestaltet.

von Joachim Schwitalla,
veröffentlicht in: DIE RHEINPFALZ, Nr. 89, 17. April 2013

Gedenkfeier

Am Dienstag, 16. April 2013, um 14:30 Uhr, laden wir Sie ein, zum Gedenken an den Genozid in Ruanda →

Die Gedenkfeier, veranstaltet vom Land Rheinland-Pfalz und dem Partnerschaftsverein Rheinland-Pfalz – Ruanda, findet als ökumenischer Gottesdienst in der Martinskirche statt. Ganz besonders freuen wir uns auf den Besuch der ruandischen Botschafterin, Christine Nkulikiyinka →

Wir haben den Hunger satt!

Wir laden Sie herzlich ein, am Sonntag, 17. März 2013, um 10.00 Uhr, zum Gottesdienst in die Martinskirche nach Kaiserslautern.

Hunger – Thema unseres Gottesdienstes und der MISEREOR-Fastenaktion 2013.

Hunger ist nicht in erster Linie eine Frage der ausreichenden Nahrungsmittelproduktion, sondern eine Frage von Chancen und gerechten Rahmenbedingungen.

Wer Hunger besiegen will, muss den Menschen die Möglichkeit geben, Nahrungsmittel zu kaufen oder selbst zu erzeugen. Widersprüchlich erscheint, dass Hunger gerade unter Landarbeiter- und Bauernfamilien besonders verbreitet ist.

Die Ursachen für Hunger sind vielfältig: Vielen Menschen wird der Zugang zu lebenswichtigen Ressourcen wie Acker- und Weideland oder Wasser verwehrt. Andere verlieren ihre Lebensgrundlage, weil Böden unfruchtbar werden und Wasserquellen versiegen, weil Pflanzen- und Tierarten verschwinden oder weil ihnen traditionelle Nutzungsrechte und lokale Märkte streitig gemacht werden.

Großer Einfluss internationaler Politik

Die Situation vieler Kleinbauern in Entwicklungs- und Schwellenländern wird intensiv durch die nationale und internationale Politik bestimmt. Besonders großen Einfluss hatten: die Intensivierung der Landwirtschaft (in früheren Jahrzehnten durch die Grüne Revolution, aktuell durch die „Gen-Revolution“); die Ermöglichung der Patentierung von Saatgut; die undifferenzierte Liberalisierung des weltweiten Agrarhandels.

Viele dieser Entwicklungen und veränderten Rahmenbedingungen gingen zu Lasten der kleinbäuerlichen Landwirtschaft. Dabei sind es gerade die Kleinbauern, die maßgeblich zur Produktion von Grundnahrungsmitteln beitragen. …“ weiterlesen → (Text: MISEREOR)

Fairer Handel macht stark

Wir können diese Rahmenbedingungen ändern und kleinbäuerliche Betriebe und ihre Familien stärken.

Die Pfarrei St. Martin in Kaiserslautern und unsere ruandischen Partner haben zusammen mit dem Bistum Speyer, dem Land Rheinland-Pfalz und dem Partnerschaftsverein Rheinland-Pfalz/Ruanda sowie mit dem Entwicklungspolitischen Landesnetzwerk ELAN im Jahr 2011 einen fair gehandelten Partnerschaftskaffee initiiert.

Unsere Partner schenken uns qualitativ hervorragende Kaffeebohnen und wir leisten durch unseren Kaffeegenuss einen Beitrag für eine zukunftsfähige Entwicklung der kleinbäuerlichen Betriebe unseres Partner­bistums.

Der Kaffee stammt von der Kooperative Kopakama aus der Region unserer Partnergemeinden in Shangi und Muyange im Bistum Cyangugu im Südwesten Ruandas. Viele Menschen aus der Region haben dort Arbeit gefunden.

Der Kooperative Kopakama haben sich zurzeit über 800 Kleinbauern angeschlossen. Die Kooperative ist Mitglied bei “Misozi-Union”, einer Marketing- und Exportorganisation bestehend aus acht unabhängigen Kaffeekooperativen. Insgesamt vereint die Organisation 7000 Kaffeebauern und übernimmt die Qualitätskontrolle, die Vermarktung sowie den Export für ihre Mitglieder.

Als Importorganisation unter Ausschaltung des profitorientierten Zwischenhandels fördert “El Puente” Kleinbetriebe und Genossenschaften in Entwicklungsländern durch die Vorfinanzierung ihrer Lieferung. Unserer Partner erhalten über “El Puente” garantierte Preise und langfristige Handelsperspektiven.

Das “Regionale Fair-Handleszentrum Rheinland” (RFZ) bringt diesen Kaffee zu unserer Rösterei “KFE Kaffee” nach Landau in der Pfalz.

Kaffee fair genießen

Am 17. März 2013, nach dem Gottesdienst, um 10.00 Uhr, laden wir Sie herzlich auf eine Tasse Ruandakaffee in das Bistumshaus in die Klosterstraße (ggü. Edith-Stein-Haus und Pfarrzentrum) nach Kaiserslautern ein. Sie können unseren Partnerschaftskaffee fair genießen und gerne auch eine Packung mit nach Hause nehmen.

Weitere Infos rund um unseren Ruandakaffee finden unter http://ruandakaffee.de →

MISEREOR Fastenaktion 2013
MISEREOR Fastenaktion 2013